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Kulturelles
Kurzandacht zum 26.06.2022 Lektorin Nicola Uphoff-Watschong
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05.06.2022 Augenblick 79 "Rot" Pfarrer Christian Trappe, Musik: Sistanagila
Der gute Gedanke
Wochenspruch
2. Sonntag nach Trinitatis Kommt her zu mir, alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken. | Mt 11,28 Weiter lesen
1. Sonntag nach Trinitatis Wer euch hört, der hört mich; und wer euch verachtet, der verachtet mich. | Lk 10,16a Weiter lesen
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So klein die Kirche in Gewissenruh ist, liegt in ihr doch die Identität des kleinen Ortes begründet.
Die Kirche und das Dorf
Einweihungs-Inschrift
über dem Portal
Das Dorf Gewissenruh ist eine Waldensergründung aus dem 18. Jahrhundert. Es waren Religionsflüchtlinge, die - zusammen mit den Hugenotten vertrieben - vom Hessischen Landgraf Carl 1722 hier angesiedelt wurden.
Die sprechenden Ortsnamen Gewissenruh und Gottstreu (Gott ist treu) zeugen noch davon, dass die Glaubensvertriebenen sich damals als von Gott in ein freies Land geführt erlebt haben.
Die Tradition der Waldenser reicht sehr weit zurück bis ins Mittelalter. Im 12. Jahrhundert - zu der Zeit als in Lippoldsberg die mächtige Klosterkirche gebaut wurde - begann im südfranzösischen Lyon der Kaufmann Waldes, seinen Besitz an die Armen zu verteilen und als Wanderprediger umherzuziehen.
Er war nicht der einzige, der sich damals aufmachte, um dem Vorbild Jesu in radikaler Weise nachzufolgen. Auch der aus Norditalien stammende Franz von Assisi gehörte zu den Gestalten, die auf beeindruckende Weise versuchten, christliche Ideale im eigenen Leben umzusetzen.
Waldensergründer
Petrus Waldes
Aber während es den Franziskanern gelang, die Verbindung mit der Kirche zu halten, wurden die Waldenser zusammen mit anderen Armutsbewegungen verketzert. Ihr Versuch, ohne die Vermittlung von Priestern ihre Orientierung direkt aus der Bibel zu beziehen, stellte das Machtgefüge der mittelalterlichen Kirche zu sehr in Frage. Der Reformator Waldes, dem bald der Apostelname Pierre (Petrus) beigegeben wurde, war seiner Zeit schlicht ein paar Jahrhunderte voraus.
Waldenserkirche
Gewissenruh
Etliche Waldenser überlebten die Inquisition in den unzugänglichen pietmontesischen Alpen, bis sie Jahrhunderte später im Zuge der Gegenreformation auch von dort vertrieben wurden. Einige verstreute Familien fanden schließlich hier an der Oberweser eine neue Heimat.
Einblicke in die Geschichte der beiden "Franzosendörfer" Gewissenruh und Gottstreu bietet das Waldensermuseum, das im ehemaligen Schulhaus von Gottstreu untergebracht ist. Es dokumentiert die Odyssee der Ortsgründer auf ihrem Weg vom Val Cluson (Cottische Alpen) bis an die Oberweser.
Adresse des Waldensermuseums:
Waldenser Str. 1, 34399 Oberweser-Gottstreu
Öffnungszeiten:
Mai - September: Sonntags 15.00 Uhr bis 17.00 Uhr
oder nach Vereinbarung (Tel.: 05544 - 912159 und
05574 - 405)